CREATIVE STORY
Wohlfühl-Kantine
Betriebliche Verpflegungsstätten müssen in erster Linie funktionieren, das heißt: einen reibungslosen Ablauf für eine gewisse Anzahl von Mitarbeitern gewährleisten, gastronomisch skalierbar sein und eine hohe Kosteneffizienz aufweisen. So weit, so gut. Das Kantinen aber auch Orte der Begegnung, Kommunikation und der Entspannung sein können, beweist die Cafeteria am Campus Anif – ein Gewerbepark im Süden Salzburgs, der von verschieden internationalen Unternehmen genützt wird.
Der Entwurf des gelungenen Personalrestaurants stammt von FG2 architecture und überzeugt sowohl in funktionaler als auch in ästhetischer Hinsicht. Die Gliederung der unterschiedlichen Zonen wirkt aufgeräumt aber keinesfalls steril, bietet Transparenz und Leichtigkeit und schafft dennoch eine gewisse Intimität. Einfache, bodenständige und hochwertige Materialien schaffen den Bezug zur beeindruckenden Naturkulisse, die sich rund um das Betriebsgelände ausbreitet. Der Blick aus dem Fenster oder von der schönen Sonnenterasse lohnt, denn das satte Grün der Bäume vor dem imposanten Bergmassiv des Untersbergs erzeugt beim Betrachter gleichermaßen ein Gefühl der Erholung und Aktivierung.
Rückzugsbereiche – beispielweise die Lounge – strahlen eine Ungezwungenheit aus, die zum Verweilen einlädt. Mobile Trennwände ermöglichen in Teilbereichen eine variable Nutzung des Raums. Das Farb- und Materialkonzept verbreitet eine Wärme und Unaufgeregtheit, die den Mitarbeitern sicher wohltuend entgegenkommt. Zu den Highlights – im wahrsten Sinne des Wortes – zählt das hervorragende Lichtkonzept, das eine schöne, den unterschiedlichen Zonen angepasste Lichtstimmung erzeugt. Darüber hinaus wirkt es schalldämmend und kaschiert die technisch-nüchterne Infrastruktur der Industriedecke.
Mit der Cafeteria am Campus Anif schufen die Planer*innen – im Ganzen, wie auch im Detail – einen Ort der Regeneration, Kommunikation und Inspiration. Eine „Wohlfühl-Kantine“, die alle Sinne anspricht.
Cafeteria am Campus Anif, Salzburg | Projekt-Reportage | Architekturfotografie © Alexander Brüll, 2021